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Porträt

Kostadin (Koki) Kochev

Wasser marsch!

Eine Übung bei der Milizfeuerwehr Stadt Zürich und wir dürfen dabei sein. Koki erzählt uns dabei von der Fähigkeit, Befehle abwarten zu können, und von der Gefahr impulsiven Handelns. Und darüber, was Feuerwehr und Ingenieurwesen gemeinsam haben.

Beruf/Ausbildung

Architekt, Baukostenplaner und Brandschutzfachmann

Funktion bei TBF

Projektleiter

Eintritt bei TBF

2018

Wie wurdest Du Feuerwehrmann?

Beim Aussortieren der Post fand ich einen Flyer von «Schutz & Rettung Zürich». Darauf zu sehen waren ein Feuerwehrauto und die Worte: Wir suchen Helden. Ich legte den Flyer erstmal schmunzelnd zur Seite, warf ihn aber nicht weg. Irgendwann wollte ich es dann doch genauer wissen und herausfinden, was dahinter steckt. Ich war einfach neugierig! In Bulgarien, wo ich herkomme, gibt es sowas nicht. Ich wurde zu einer Probeübung eingeladen und war sofort fasziniert vom Tanklöschfahrzeug mit seinen unzähligen Werkzeugen, wie ein Schweizer Taschenmesser. Ich wollte unbedingt damit fahren! Das ist jetzt sechs Jahre her… So lange bin ich schon bei der Kompanie Zürich West (ehemalige Kompanie Limmattal) dabei, habe neue Kameraden kennen und den Zusammenhalt untereinander schätzen gelernt. Das Schönste für mich: Ich kann meinem Wohnort damit etwas zurückgeben.

Was muss man dafür mitbringen?

Erst einmal gibt es einen Leistungstest, den man erfüllen muss. Dazu kommen persönliche Voraussetzungen also psychischer und sozialer Natur. Bist du belastbar? Flexibel? Zuverlässig? Auch: Kommst du mit dem Atemschutzgerät und anderen technischen Hilfsmitteln zurecht? In der Praxis, dann rennst du los, sobald der Pager piept – egal wo du gerade bist. Sobald genügend Kameraden beim Tanklöschfahrzeug eintreffen, fährt es los. Da willst du natürlich dazugehören: Du übst, um dabei zu sein.

Was sollte man darüber wissen?

In den Übungen trainieren wir, mit der Angst umzugehen. Wir üben den Ernstfall, immer und immer wieder. Wie gehen wir mit verschiedenen Herausforderungen um? Wie reagieren wir in welcher Situation? So gewinnen wir Vertrauen: in uns selber und uns als Team. Unser Training findet einmal im Monat statt. Jährlich gehen wir bei der Berufsfeuerwehr von Schutz & Rettung Zürich in ein Schichtpraktikum für den Erfahrungsaustausch und um die Kameradschaft zu pflegen. Dort sind wir Teil der Crew bei echten Einsätzen. Die Tätigkeiten bei der freiwilligen Feuerwehr und meinem Beruf haben mich positiv geprägt. Bei der Feuerwehr geht es zum Beispiel um die eigene Sicherheit, Befehle werden strikt entgegengenommen und Anweisungen ausgeführt. Im Einsatz muss es schnell gehen. Da ist es wichtig, dass alle Einsatzkräfte ihre Aufgaben und Kompetenzen kennen. In meinem Arbeitsalltag als Architekt und Brandschutzfachmann hingegen, ist Eigeninitiative gefragt: Durchatmen, Analysieren und erst dann Handeln. Das ist ein bewusster Rollenwechsel. Ich profitiere davon, beides situativ ausleben zu können.

Was bedeutet es für Dich, Dein Feuerwehr-Wissen auch im Beruf anwenden zu können?

Es ist grossartig, meine Erfahrungen aus der Feuerwehr in meiner Funktion als Brandschutzfachmann einbringen zu können. Mit meinem Team planen wir Feuerwehr- und Einsatzpläne, die die Feuerwehr im Ernstfall braucht. Da hilft meine Praxiserfahrung enorm: Wo hat es Platz für ein Tanklöschfahrzeug? Wo müssen die Einsatzfahrzeuge durchkommen? Diese Pläne benötigt die Feuerwehr für die rasche und effiziente Koordination der Einsatzfahrzeuge im Ernstfall. Eine grosse Verantwortung!

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